Einleitung
Meine Anforderungen an einem neuen Server waren recht simpel. Die Rechenleistung sollte ungefähr dem meinem aktuellen Server (Minisforum HM90) entsprechen allerdings mit schnelleren Festplattenspeicher. Da im HM90 nur zwei 2.5" Festplatten eingebaut werden können und ZFS einem die SSD relativ schnell weg frisst, musste eine andere Lösung her mit 3.5" Festplatten. Da ich mir vor kurzem ein Server Rack angeschafft habe und dort noch Platz ist, habe ich mir ein 2U Proxmox Build zusammen gestellt.
Build
Eckdaten
- 2U Gehäuse: Inter-Tech 2U-2404L SATA
- CPU: Ryzen 7 5700G (Stock Kühler)
- Mainboard: ASRock B550M Pro4
- RAM: Kingston Fury DDR4 3600 64GB Kit (2x32GB)
- SSD: Intel SSDPEKNW512G8
- PSU: Fractal Design ION+ 2 Platinum 660W
- Lüfter: Noctua NF-A4x20 PWM
Die Gesamtkosten der genannten Teile belaufen sich auf rund 600€.
Gehäuse
Da ich nicht unmegen an Geld für ein Server Rack Gehäuse ausgeben wollte, habe ich mich für ein Inter-Tech 2U-2404L SATA entschieden. Die Inter-Tech Server Racks sind zwar qualitativ nicht so hochwertig dafür aber sehr preisgünstig im Vergleich. Somit stimmt das Preisleistungsverhältnis wenn man kein Enterprise Grade Gehäuse wie bei HP erwartet. Mit den vier Hot Swap Festplatteneinschüben passend für ein ZFS Mirror und eventuelle spätere Erweiterung.
Als der Server angekommen ist, habe ich beim auspacken gemerkt, dass dieser bei bestimmten Bereichen mit Folie überklebt gewesen ist. Um die Folie auf dem Server zu entfernen muss das Case beinahe komplett auseinander gebaut werden, da wie Folie teilweise unter andere Teile fest hing. Das funktionierte aber an sich ganz gut da man die Festplatten Einschübe vorne herausnehmen konnte.
Kühlung
Mitgeliefert wird der Server mit drei 80mm Lüfter am hinteren Teil des Gehäuse. Da mein Server Rack direkt neben meinem Schreibtisch steht wollte ich den Server so leise wie möglich gestalten, somit wurden diese Lüfter Noctua NF-A4x20 PWM Lüfter ersetzt.
Leider passten die ursprünglichen Aufhängungen der Lüfter nicht mehr als ich das Mainboard eingebaut habe. Der VRM Heat Sink ist zu hoch. Somit musste ich die Lüfter rechts und links davon anschrauben und blockieren somit den PCIE Slot. Das ist in meinem Fall nicht schlimm da ich aktuell (noch) keinen brauche, sollte man allerdings noch beachten.
Man hat potenziell noch die Möglichkeit Lüfter vorne hinter der Blende anzubringen, allerdings habe ich mich dagegen entschlossen, in der Hoffnung das durch das ziehen der Luft von vorne nach hinten die Festplatten ein wenig passiv mit gekühlt werden. Die Festplatten haben nämlich keinen aktiven Lüfter von hinten oder vorne.
Die Temperaturen sind an sich ok aber nicht wirklich kühl. Aktuell habe ich PBO deaktiviert und die Noctua Fans auf 100% laufen. Mit einer Raumtemperatur von rund 24 Grad Celsius, hat die CPU eine Temperatur von rund 50-60 Grad Celsius. Die Festplatten (4TB Seagate Ironwolf) haben eine Temperatur von rund 40 Grad Celsius. Eventuell wird der CPU Kühler mit einem Noctua ausgetauscht, und um vordere Lüfter erweitert.
Stromversorgung
Einer meiner größeren Sorgen waren, neben der Kühlung und dem Temperaturen, vor allem der physiche Platz für ein normales ATX Netzteil was hoffentlich passen sollte. Das tat es auch, man sollte allerdings einiges beachten:
- Prinzipiell würde ich behaupten das dort jedes normale ATX Netzteil passt, wenn die Standardmaße eingehalten werden.
- Lüftung/Kühlung könnte zu einem Problem werden, da der Lüfter vom Netzteil nicht genügend Platz hat um Frischluft anzuziehen. Gegebenenfalls muss man in das Gehäuse Lüftlöcher bohren damit es davon keine Schäden trägt.
- Ich musste das Netzteil auf dem Kopf herum einbauen, da es sonst mit den Befestigungslöchern am Gehäuse nicht gepasst hätte. Mein Lüfter des Netzteils zeigt also nach oben.
Inter-Tech Teleskopschienen
Über die Schienen von Inter-Tech ließt man gemischtes im Internet, einige halten sie für absoluten Schrott andere finden sie für den Preis ganz akzeptabel. Da bin ich neugierig geworden und habe mir den Schienensatz mit variabler Einbautiefe von 500-800mm bestellt..
Bis auf einen kleinen Transportschaden der nach 5 Minuten repariert gewesen ist, kamen die Schienen gut verpackt an. Nachdem ich dann mal verstanden habe wie die Schienen funktionieren und diese angebracht haben, gibt es eigentlich nichts besonderes. Sie tut was sie sollen.
Die Schiene muss zunächst aus der Führung genommen werden, um sie dann an das Gehäuse zu schrauben. Danach kann man diese in die Führung einschieben welche schon im Server Rack verbaut sein sollte.
Über das zurück ziehen von zwei Laschen in den Schienen, kann die verigerellung entsperrt werden und der Server kann aus der Führung genommen werden. Die Schienen rasten ebenfalls ein wenn man den Server komplett rauszieht.
Proxmox
Aktuell laufen rund 5 verschiedene LXC Container und 4 VMs auf der Proxmox Installation.
Dabei habe ich zwei HDDs zu einem verschlüsselten ZFS Pool zur Ausfallsicherheit gebündelt. Dabei verliert man zwar Optionen wie (Live) Migrationen zu anderen Knoten. Da ich die Instanz allerdings Standalone betreibe, ist das keine wirkliche Einschränkung für mich.
Photo Dump